„Wenn Du bei Nacht in den Himmel schaust,
wird es Dir sein, als leuchten alle Sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
Du allein wirst Sterne haben,
die lachen können.
Und wenn Du Dich getröstet hast,
wirst Du froh sein, mich gekannt zu haben.“
Antoine de Saint- Exupery
Der Verlust eines Kindes kann in der frühen und auch fortgeschrittenen Schwangerschaft passieren. Egal wann Eltern ein Kind verlieren ist dies ein sehr schmerzlicher Verlust der überwältigend sein kann.
Laut Statistik erlebt jede dritte Frau in Deutschland eine Fehlgeburt, am häufigsten in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen.
Bei den Frauen können Gefühle von Angst, Traurigkeit, Depression, Schuld und Verlust auftreten. Ebenso ein Gefühl der Isolation oder Einsamkeit, da sich viele Menschen unbehaglich fühlen über dieses Thema zu sprechen oder weil sie nicht wissen, wie sie helfen können.
Gesprächstherapie kann unterstützen, den Verlust zu verarbeiten und die Trauer in einem geschützten Raum zu erleben. Ebenso zu verstehen, dass sie als Frau nicht für den Verlust verantwortlich sind. Unverarbeitet bindet eine solche Erfahrung oft für lange Zeit Lebenskraft und Lebensfreude.
Die psychischen Auswirkungen können auch körperliche Symptome verursachen, einschließlich Schlafstörungen, Appetitstörungen und Erschöpfung. Wenn diese Symptome anhalten, kann dies zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
Partner können dieselben Gefühle von Traurigkeit und Verlust erfahren. Wenn sich ein Paar nicht unterstützt fühlt, kann dies zu Spannungen, Konflikten und Problemen in der Paarbeziehung führen. Manchmal haben Paare auch unterschiedliche Wege der Trauerbewältigung. Es ist wichtig, dass beide Partner die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um diese Herausforderung gemeinsam zu bewältigen. Und gemeinsam gestärkt aus diese Krise hervorgehen und Hoffnung für ihre Zukunft schöpfen.
Ein wichtiger Teil der Therapie ist die Arbeit an Stress- und Angstbewältigung. Zu lernen, sich zu beruhigen um Angst und Stress zu reduzieren und das innere Gleichgewicht wiederzufinden.
Hier stelle ich Ihnen zwei Fallbeispiele aus der Praxis dar:
Fr. A. erwartete ihr erstes Kind. Sie war so aufgeregt und glücklich, dass sie es kaum erwarten konnte, ihrer Familie und Freunden davon zu erzählen.
In der zehnten Schwangerschaftswoche bekam sie Blutungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Sie erhielt dort die Nachricht, dass ihr Baby nicht überlebt hatte. Fr. A. war am Boden zerstört. Sie fühlte sich schuldig und fragte sich, was sie falsch gemacht hatte. Es war schwer für sie, mit anderen über ihre Erfahrungen zu sprechen. Sie hatte Angst, nicht wieder schwanger werden zu können.
Ein weiteres Fallbeispiel ist die Geschichte von Fr. S. und ihrem Mann, die bereits zwei Kinder hatten. Sie freuten sich darauf, ihre Familie zu erweitern. Doch ihre Freude wurde abrupt unterbrochen, als Fr. S. eine Fehlgeburt hatte.
Fr. S. und ihr Mann hatten Schwierigkeiten, darüber zu sprechen, was passiert war.
Fr. S. war emotional distanziert und ihr Mann fühlte sich hilflos und unbeholfen.
Es ist wichtig, zu verstehen, dass es normal ist diese Gefühle zu haben und dass es Hilfe und Unterstützung gibt.
Eine Gesprächstherapie kann helfen, negative Gedanken und Schuldgefühle zu reduzieren und Frauen und ihre Partner dabei unterstützen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Offene Kommunikation und Unterstützung von guten Freunden und Familie können ebenfalls heilsam sein.
Folgende Therapieformen biete ich an:
- Gesprächstherapie – Arbeit an Akzeptanz des schmerzhaften Verlustes
- Kognitive Verhaltenstherapie – Gedanken wahrnehmen und verändern
- Übungen aus der Achtsamkeit zur körperlichen und seelischen Stärkung